Mittwoch, 6. Januar 2016

Geheimnisse.

Jetzt ist die Zeit zwischen den Jahren leider auch schon fast vorbei. Wie ruhig es heute doch ist. Nach zwei Wochen des nicht im Stress sein müssens scheint sich die Welt schön langsam an Ruhe zu gewöhnen und scheint auch ganz gut darin zu sein, einfach ruhig zu sein, einfach auszuschlafen, einfach in Ruhe zu Frühstücken, einfach in Ruhe in eine Kerze zu starren, einfach in Ruhe aus dem Fenster zu schauen und den Winter für seine Unaufdringlichkeit und seine schwere Stille zu lieben.

2016 ist da. Alles, was bis vor kurzem noch unsere Gegenwart war, ist jetzt Vergangenheit. Die beste Zeit, die unser Leben uns jedes Jahr gibt, um Menschen, Begebenheiten, Gedanken und alles was weh tut und vielleicht auch nicht zu uns gehört, auch dort zu lassen, wo es hingehört, in die Vergangenheit.

Alles, was uns bleibt, ist die Gegenwart und die Zukunft. Heute ist noch ein letzter ruhiger Tag, bevor uns das Leben sehr schnell wieder einholen wird, mit neuen Menschen, Begebenheiten, Gedanken und vielleicht auch wieder Dingen, die weh tun werden, aber sicher auch mit vielen, vielen schönen Augenblicken und Begegnungen. Und vielleicht sogar der einen oder anderen Überraschung.

Vielleicht ist es wichtig bei Fragen, auf die es keine Antwort gibt, auch nicht immer nach einer Antwort zu suchen, sondern es einfach sein zu lassen, es einfach zu akzeptieren und neue Fragen zu stellen, auf die es vielleicht eher eine Antwort gibt, oder auch nicht.

Eine Frage die ich habe ist, was seht ihr auf diesem Bild?

Was hier offensichtlich zu sehen ist, ist die Gloriette in Schönbrunn, aufgenommen von sehr weit weg, nämlich fast vor dem Schönbrunner Schloss. Es liegt also fast der ganze Park dazwischen. Ich war mit einer Freundin auf dem Schönbrunner Christkindlmarkt, für mich eigentlich der Schönste in ganz Wien, obwohl jeder auf seine Art schön ist, bis auf dem am Karlsplatz. Mir kommt vor, dort wird schon extrem viel gesoffen und es ist schon unangenehm laut.
Meine Freundin und ich gingen ein bisschen Spazieren, wollten ein bisschen Weg vom Christkindlmarktrummel und im Schlosspark hinten war es so schön ruhig und leer und die Gloriette lag da vor uns in all ihrer imperialen ewigen Pracht und man hatte wieder einmal das Gefühl, dass es schon ein Riesenprivileg ist in dieser Stadt zu wohnen, die nimmer müde wird, sich einen ständigen Spießrutenlauf zu gönnen, zwischen coolster, schönster und lebenswertester Stadt des Planeten zu sein oder spießigster, politisch untragbaren und grauester Stadt unter vielen grauen Großstädten des Westens zu sein.

Im Endeffekt siegt aber immer wieder ersteres. Das große Geheimnis dieser Stadt, das so oft neu gelüftet werden muss und kann, die verdeckte Vergangenheit, die immer mitgelebt werden muss, eingeschlossen.

Das Bild ist Wien. Einmalig schön, sehr dunkel, geheimnisvoll,verdeckt vieles, aber vielleicht nicht alles.

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